die Story trägt den Untertitel: "Warum man den Chef nicht beim Frühstück stören sollte!" Ich dachte, ich hätte beim TÜV schon alles erlebt, aber dann passierte folgendes:
Meine VR6 Classic musste zur Hauptuntersuchung, ich also Samstag morgen pünktlich zum TÜV. Vor mir nur eine Harley und ein Auto, die wurden sofort abgefertigt und waren nach 20 Minuten wieder vom Hof. Dann Auftritt Prüfer 1: Sehr freundlich, Größe ca. 170 cm, Beine wie Gerd Müller ( wer sich noch erinnern kann...). Mit Blick auf die Horex sagte er: " Die ist aber hoch...". Dann erster Aufstiegsversuch, Ergebnis: Beine zu kurz, keinen Bodenkontakt, vorsichtshalber halte ich die Maschine mit fest. Seine Aussage: "So kann ich nicht prüfen, das muss der Chef persönlich machen!" Abgang Das Warten beginnt... Nach ungefähr 40 Minuten Auftritt Chef: Ohne Begrüßung, sichtlich gestresst, erste Frage: " Ist das ein neues Horex Motorrad ???" (Fahrzeugschein in der Hand, großes Tankenblem mit Horex Aufschrift, wahrscheinlich Brille vergessen.) Sitzhöhe passt, Zündung an, Motor springt sofort an, ich sage noch: " Bei kaltem Motor fahre ich im zweiten Gang los..." da legte er den ersten Gang ein, Ergebnis: abgewürgt. Seine Laune wurde nicht besser... Mit dem zweiten klappte es dann und er drehte zwei Runden über den großen TÜV Hof. Fahren konnte er, bei der Vollbremsung fast ein Stoppie geschafft !! Dann gings in die Halle, Abgasuntersuchung: Alle Schläuche und Kabel in den Auspuff, freie Löcher mit Lappen zugestopft, Motor läuft und läuft. Mit Blick auf die Anzeige ruft er mir rüber: "So geht das nicht, die CO-Werte sind viel zu hoch, das haben ja noch nicht mal Oldtimer..." Abgang in sein Büro. Als er nach einiger Zeit wieder zurück kommt, frage ich nach Einzelheiten. Er zeigt mir den Ausdruck vom Messgerät und sagt: " Erlaubt sind höchstens 0,3 % vol.CO, das Gerät hat aber 6,6 % gemessen, ich mache aber zur Kontrolle noch einen zweiten Test". Der Motor läuft immer noch... Ergebnis: s.o. Meine höfliche Frage, ob er vielleicht eine Erklärung für die hohen Werte hätte, gibt ihm dann den Rest und er blafft mich an: "Solche Fragen kann ich nicht beantworten, dafür habe ich keine Zeit, dann müsste ich das ja tausend mal am Tag machen, wahrscheinlich Chiptuning..."!!! (Wer zahlt eigentlich sein Gehalt ?) Nachdem ich dann noch brav meinen Obolus entrichtet habe, fahre ich nach anderthalb Stunden ohne Plakette vom Hof und gönne mir zur Entspannung mit der Classic eine ausgedehnte Wochenendtour.
Jetzt das Happy End: In der Woche überlege ich mir, mal sehen, wie die Konkurrenz so testet. Ich fahre also gestern zur DEKRA. Ein junger freundlicher Prüfingenieur dreht ohne Probleme seine Runden, steckt ein Kabel in den Auspuff (ohne Lappen !), Ergebnis: 0,28 Vol.-% CO, Plakette dran.
In der Nachbetrachtung weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Wer ähnliches erlebt hat, kann gerne antworten.
Deine Geschichte vom TÜV hast Du interessant und mit dem gewissem Humor erzählt. Was mich aber wundert, denn ich glaube ich wäre durchgedreht und hätte ihn am Kragen gepackt, den sogenannten "§-Spezialisten"!!!! ;-( Da sieht man mal wieder, wieviel Glück und auch Pech man bei so einem gewissen Termin haben kann. Auf jedenfall, würde ich an Deiner Stelle nochmal bei dem Typen vom TÜV vorstellig werden, denn auf diese Art und Weise geht ja mal gar nicht! Geld zurück fordern, für diese inkompetente Arbeitsweise. Sorry, aber das geht ja wohl gar nicht!!! ;-) und dann auch noch bei der Probefahrt auf "dicke Hose" machen, Wahnsinn!!!
auch ich hab den Prüfer vom Prüfzentrum Kohl, die um ca. 4 cm höher gepolsterte Horex halten sollen; mitlaufen zum Anfahren, dann loslassen. Seit der Fahrschule hab ich nicht mehr so geschwitzt. Zum Abgastest wurde nur gefragt, ob die Auspuffanlage serienmässig ist (man kriegt ja kaum ne andere), befriedigend festgestellt das die Lüfter im Leerlauf angehen, und zu den Abgaswerten ohne Kommentar so nach Gedächtnis ergänzt : "durch Plausibilitätsprüfung korrigiert/in Ordnung".
Jedenfalls kein Trouble, sondern Freude, mal ne außergewöhnliche Maschine zu sehen. Michael (Roadster 105)
Hallo Michael, auch ich hatte vor einen Jahr ein ähnliches Erlebnis mit meinem "Wirtschaftswunderkäfer" den ich 1995 bei REWE gekauft habe. Damals mit ATS-Al-Felgen. 8 mal war ich bis zu diesem Zeitpunkt schon beim TÜV, jeweils ohne Probleme. Im letzten Jahr dann der Hammer, der Prüfer hat mir die Plakette verweigert mit der Begründung, dass der Abstand zwischen Bremszylinder und Felgenstern kleiner als 4 mm sei. Ich habe das nicht akzeptiert, da diese Felgen bereits bei Lieferung im Fahrzeugbrief eingetragen waren. Ich fuhr nach Hause, holte den Kfz-Brief und bestand auf die Plakette oder die Rückgabe der Prüfgebühr. Nach ca. 1 Stunde und mehreren Telefonaten mit dem TÜV Rheinland bekam ich die Plakette. Fazit, man soll sich nicht alles gefallen lassen. Ich würde auf jeden Fall versuchen mein Geld einzufordern. L.G. Hans
Das ist der Grund wehalb ich nicht zum TÜV fahre. Alle meine Motorräder haben bisher nur den Werktstatt Tüv gesehen, das läuft immer ganz entspannt und der TÜV-Prüfer will ja seinen Kunden nicht verlieren.
Gruß Dietmar
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Kurt Tucholsky)
ähnliche Erfahrung hatte ich letztes Jahr auch beim Tüv gemacht, die CO Werte lagen erst bei ca. 5-6 vol.% erlaubt sind 0,3%, allerdings war der Prüfer willig und hat mehrmals gemessen, nach sehr langer Warmlaufphase und im Rain-Modus ist sie dann irgendwann in den Bereich von 0,3% gekommen, mich wunderte damals das andere bei der CO Messung keine Probleme hatten. Nächstes Jahr werde ich wohl aber auch wo anders zum TÜV gehen, mal sehen wie es dann mit der Messung klappt.
vor ca. 1 Jahr habe ich meine Roadster gekauft - mit 0 KM aber eben 2 Jahre nach Auslieferung (an einen Sammler von dem ich sie dann gekauft habe) Ich also zum Strassenverkehrsamt zur Anmeldung, die sagen: "Nöö!", ich frage: "Ähh?", die erklären: " wenn ein Neufahrzeug länger als 12 Monate irgendwo rum steht könnte ja allerlei kaputt gegangen sein - und ausserdem könnte ein Werk bei Verschärfung irgendwelcher gesetzlichen Maßnahmen noch schnell 100.000 Stück mit alter Spezifikation auf Halde stellen und dann jahrelang von dieser Halde abverkaufen..." Ich frage: "und nu?", die sagen: "bitte Gutachten fahren beim TÜV inkl. Abgasgutachten!" Ich zur DEKRA, weil vielleicht unkomplizierter, die fühlen sich nicht kompetent, ich zum TÜV => der Prüfer - nett und kompetent und mir bekannt von diversen vorangegangenen Besuchen - "hey!! ne neue Horex!! so was feines!! darf ich mal fahren?!" Ich sach noch: "muß ja wohl" und er grinsend vorsichtig drei Runden auf dem Hof, "Toll" sacht er Dann Abgasmessung, soll laut Vorschrift 6.000U/min... Ich sag: "aber bitte vorsichtig, ist alles noch nicht eingefahren" er steckt den Schnulli in den Auspuff, macht erhöhtes Standgas und sagt: "das seh ich doch daß das Wunderwerk neu ist, da wird es schon der abgenommenen Spezifikation entsprechen, oder?" Ich stimme zu, er gibt mir lächelnd das Gutachten und schickt mich auf "gute Fahrt". Der TÜV kann das auch, hängt eben doch auch von den Menschen ab
war bei mir nach 2 Jahren Zulassung zwar nur der normale TÜV, aber es lief hier in Bad Homburg genauso ab. Ein paar Mal vorsichtig am Quirl gedreht mit der Ansage zum Kollegen, hör dir mal den Sound an. Das sagt ja wohl alles.
Weiterhin eine schöne und hoffentlich bald trockenere Saison. Grüße Oliver
Halle leer, keine weiteren Kunden zu sehen, auch keine TÜV Beamten. Ich fahr in die Halle, der Horex Sound ist unvergleichlich.... und nicht zu überhören.
Kommt einer der Beamten aus seinem Büro: "Was ist das denn für ein Lärm hier.....????? Das ist doch viel zu laut......" und umkreist die Horex mit einem großen Fragezeichen im Gesicht. Kurz darauf kommt der Chefprüfer. Kurzer Blick aufs Moped und sagt zu seinem Kollegen: "Das ist ne Horex, die darf das!!!! Und was soll ich denn hier noch prüfen?????" Sagt's und klebt die Plakette aufs Nummernschild.
Zahlen Sie bar oder mit Karte sind seine letzten Worte.
Ich hab dann mit deutlich überhöhter Leerlaufdrehzahl den Tempel der Prüfgötter verlassen. Ich denke die strahlen immer noch
Hallo Roland , freut mich zu hören dass es auch solche Prüfer gibt. Vor allen Dingen ohne Probefahrt und Bremsen quälen. Ich mag mir gar nicht vorstellen wie so ein Graukittel mit meiner HOREX übers TÜV-Gelände fährt. Was passiert eigentlich falls ein TÜV Mitarbeiter mit so einem Motorrad stürzt? Sollte man den Prüfer evtl. vor der Testfahrt auf die schwierige Ersatzteilsituation hinwiesen? Ich bleibe beim Werkstatt TÜV - immer nach dem Motto - Nur gucken,nicht fahren!
Gruß Dietmar
Der Vorteil der Klugheit besteht darin, dass man sich dumm stellen kann. Das Gegenteil ist schon schwieriger. (Kurt Tucholsky)
Moin zusammen ! Auch ich war heute mit meiner Classic beim TÜV. Der Prüfer hat sich alles angesehen und meinte, so ein Motorrad habe er noch nicht gesehen wusste aber was es ist. ASU war kein Problem alles ok. Dann das Übliche Licht, Blinker, Hupe Den Bremsentest wollte er gerne selber machen, hatte aber zu kurze Beinchen und großen Respekt. Bremsen auch ok . Prüfdauer 10 min. Preis 61,50€ . Kaffee kostenlos Das nenn ich doch mal Service !
auch ich hab gerade getüvt... wollte ich doch nicht zum Treffen ohne den amtlichen Segen.
Kann nur positives sagen - so nach dem Motto - die Horex kam, wurde gesehen (kleiner Menschenauflauf), und siegte.
Sie wurde von 3 (in Worten drei) Ingenieuren probegefahren. Sie wollten halt alle mal so ein Ding fahren und haben auch nett gefragt, da hab ich sie halt teilhaben lassen an dem einmaligem Erlebnis den Sound eines Horexmotors teilzuhaben!
Ergebnis: Die gute Tat für den Tag erledigt, drei Menschen (ja - auch Tüv´ler sind Menschen) glücklich gemacht - und - ach ja, hätt ich beinahe vergessen - Horex natürlich - OHNE MÄNGEL